Rt. Kunibert
vor mehr als 15 Jahrungen fiel dem Netzvogt das wunderschöne Gedicht über Ritter Kunibert des ES Alberich in die Hände und er dachte sich: das kann's doch nicht gewesen sein.
So kamen diese Zeilen in unser UHUnest, mit der Bitte um Fortsetzungen.
Ja - und es fanden sich tatsächlich einige Schlaraffen - denen wir an dieser Stelle nochmals UHUhertzlichst danken !
Vielleicht finden sich noch weitere ?!
Doch nun lest und staunt selbst:
Die gar erschröckliche Geschichte des Rt. Kunibert
Es war einmal ein altes Schloss 
und Kunibert so hieß der Boss. 
Er hatte Mägde, hatte Knechte 
und eine Frau, das war das schlechte. 
Ihr Mund war breit, ihr Hals war lang 
und es klang schrecklich, wenn sie sang. 
Da zielte er mit Korn und Kimme 
und Wut auf sie, das war das Schlimme. 
Es machte BUMM (natürlich lauter) 
und sie fiel um. Zum Himmel schaut er 
und spricht, das Auge voll Gewässer, 
vielleicht singt sie da oben besser? 
(ES Alberich) 
1. Fortsetzung - Familiengeschichte I 
Den Kunibert, den kennt man schon. 
Er hatte auch noch einen Sohn, 
der vor der Mutter einst entwich, 
die, man erinnert gerne sich, 
mit breitem Mund und schriller Stimme 
seit 30 Jahren ist im Himme(l). 
Der Sohn, der nahm sich einst ein Weib 
zur Ehe, nicht zum Zeitvertreib. 
Und schau, die wiederum gebar 
dem Kunibert ein Enkelpaar. 
Ganz wie die Oma wurd die Maid: 
mit breitem Mund genoß sie Streit 
und konnte ebenfalls nicht singen. 
Soll ich das noch zu Ende bringen? 
Der Bruder seit Geburt nur wütet, 
da die das Haus noch immer hütet. 
Zum 12 Wiegenfest er möcht’ 
das Schießen lernen, und nicht schlecht. 
Das End’ der Story schnell erzählt 
ist, wie schon früher dargestellt: 
Auch er läßt sie zum Himmel bringen, 
damit sie lernt bei Oma singen.
(Quästor - 11) 
2. Fortsetzung - Familiengeschichte II 
Der Fürst des einstmals großen Landes, 
der Chef von Kunibert, des Mannes, 
den Sassen schon seit langem kennen, 
der mußt mit jeder schon mal pennen. 
Es handelt sich ums alte Recht 
der ersten Nacht:. Mehr recht als schlecht 
nimmt sich der Fürst seit 70 Lenzen 
die jungen Bräute zum entkränzen. 
Er sieht es mehr als Pflicht noch an, 
denn heut’ ist er ein alter Mann. 
Doch reicht sein Einfluß immer noch 
daß seine Kinderzahl sehr hoch. 
(---Jetzt muß der UHU 2 Zeilen lang verhängt werden---) 
Die Schwiegermutter Kuniberts 
nahm er ganz kurz von hinterwärts. 
Auch dessen Schwiegertochter war 
noch in der Kirche in Gefahr, 
der sie sich nicht entziehen konnte, 
derweil des Kuni’s Sohn sich sonnte. 
Die Töchter, die dann sind geboren 
erkennt man nicht an großen Ohren 
nein, nur am übergroßen Mund 
sie könn’ nicht singen, leider, und 
haben vor sich zwar 'ne große Achtung 
doch keine große Lebenserwartung. 
(Quästor - 11) 
3. Fortsetzung - Kuniberts Sohn
Doch Kunis Sohn, daß wußte keiner, 
war bei den Damen auch kein feiner. 
Labte gerne viel der Lethe, 
feierte manch wilde Fethe. 
Des Nächtens lag er auf der Lauer, 
so manche Magd erfaßte Schauer, 
wenn Kuni II, ganz ohne Charme, 
das Personal ins Zimmer nahm. 
Was in der Kammer dann geschah, 
Daß wußte jeder, war ja klar. 
Mit breitem Mund und schriller Stimme, 
fordert er vom Weibe Minne. 
Doch die Mägde wußten Rat, 
schritten meistens gleich zur Tat. 
jede begann ganz schnell zu singen, 
Kunibert geriet ganz außer Sinnen. 
Wie einst der Vater, zielte er mit Korn und Kimme, 
und Wut auf Sie, daß war das Schlimme. 
Doch traf zumeist er nicht das Bett, 
war er doch stets ziehmlich fett. 
Das End der Liebesnacht ist schnell erzählt, 
und sei deshalb nur kurz erwähnt: 
Ein kräftger Tritt, ein lautes Marsch, 
vorbei die Liebsnacht, das warsch. 
(Schiberthl – 126) 
4. Fortsetzung - Die Trauernacht
Der Kunibert vom alten Schloß 
der hat sein Weib erschossen 
jetzt ist er wieder hier der Boss 
so hatte er's beschlossen 
und als mit Sang und Litanei 
die Alte man begraben 
da ward so wohlig, frisch und frei 
dem grauen Rittersknaben 
Er hielt ihr einen Totentrank 
mit Knappen und mit Knechten 
bis dass vom Stuhl er niedersank 
sie alle wacker zechten 
doch kaum, dass er zu Bett gebracht 
da klagt mit düstren Mienen 
der Leibknapp, dass um Mitternacht 
die Rittersfrau erschienen 
und hinterher herein schon brummt 
voll Angst das Burggesinde 
der Ritter aber wütend brummt 
was sang sie? - nur geschwinde 
Hier durch die Gänge schritt sie stumm 
Stumm schritt sie - meint er heiter 
Dann wär sie's nicht - er dreht sich um 
und sorglos schnarcht er weiter 
(Jk. Heiner – 203) 
5. Fortsetzung - Kuniberts Bruder 
Kuniberts Bruder Luipold 
Der Kunibert hat einen Bruder 
der war bekannt als rechtes Luder 
ihm war das Glück nicht immer hold 
hieß er doch Ritter Luipold 
Da er das Schloß nicht erben konnte 
daß er als Kind noch mitbewohnte 
weil er der jüngste Sproß dort war 
in Kuniberts Geschwisterschar 
Obwohl vom blauesten Geblüt 
fraß stets der Neid an dem Gemüt 
der Bruder nämlich immer grollte 
wenn Luipold was Schönes wollte 
So war es einst auch mit dem Waibe 
mit edlen Kleidern auf dem Laibe 
der Kunibert sie ihm ausspannt 
der Luipold wurd dann verbannt 
Es war das Waib mit breitem Munde 
und schrecklich Stimme tief im Schlunde 
er mußte sich ja von ihr trennen 
das Ende wir ja alle kennen 
Kein Waib der Luipold mehr wollte 
weil es im Inner`n nur noch grollte 
sein Geist, der hellte sich erst auf 
und ändert seinen Lebenslauf 
Als einst ein Knabe kam vorbei 
war er vom Grolle sehr bald frei 
er hofft auf neue Lieb für immer 
und nihmt ihn abends mit aufs Zimmer 
Der Knabe, der vom Spiel nichts ahnte 
auf was sich nun im Bett anbahnte 
fing bald mit laut Gezeter an 
dies hat der Luipold noch abgetan 
Die Stimm jedoch ward bald ganz schrill 
Der Luipold schreit - bist du wohl still 
in ihm stieg auf die große Wut 
Ich warn dich Knab - sei auf der Hut 
Das Ende ahnt man ja nun schon 
der Knab steht jetzt vor Gottes Thron 
und nach des Himmel´s alter Sitt 
singt er im Chor der Engel mit 
(Antikwirt - 203) 
6. Fortsetzung - Kuniberts Jagdausflug 
Der Kunibert vom alten Schloß 
der einst vor Wut sein Weib erschoß 
sie sang falsch, wie ihr ja wißt 
trotzdem hat er sie vermißt 
Jetzt als Mann im Schloß allein 
sollte dies das Glück nun sein 
so dachte er an die Vermählte 
wenn die Fleischeslust ihn quälte 
Doch sie sang im Himmel nun 
hatte dort auch viel zu tun 
und der Kunibert auf Erden 
wollte ja kein Heil´ger werden 
Da als Ritter er geboren 
war er auch der Jagd verschworen 
bei `nem Pirschgang tief im Wald 
sah er eine schön Gestalt 
Es war eine holde Magd 
so was für`ne richtge Jagd 
sie war groß, der Mund war schmal 
sprechen tat sie ganz nasal 
Nicht von Adel mußt sie sein 
braucht auch kein Glorienschein 
und mit einer guten Finte 
kriegt er sie vor seine Flinte 
Dies war eine neue Beute 
was für richtge Jägersleute 
und er zog sie tief ins Gras 
hoffte auf `nen großen Spaß 
Sie ließ alles mit sich tun 
wie ein unschuldiges Huhn 
doch beim Kunibert dem Recken 
tat sich leider was verstecken 
Vermißte er den breiten Mund ? 
oder war er nicht gesund ? 
dies war neu in seinem Leben 
tat sich doch bei ihm nichts regen 
war´s das Alter, das ihn plagte ? 
oder war er der Gejagde ? 
weil ihm fehlt die richtge Glut 
stieg in ihm die helle Wut 
Nur ein Unfall stand zur Wahl 
zur Vermeidung vom Skandal 
und er brachte es zum Schluß 
mit `nem waidgerechten Schuß 
Für die Magd ist das der Lohn 
jetzt zu stehn vor Gottes Thron 
und als Jungfrau dort im Chor 
singt sie den Engeln etwas vor 
(Antikwirt - 203) 
7. Fortsetzung - Kuniberts Oheim in Schwaben 
Hier wird vom Ritter Kunibert 
ein Oheim noch ans Licht gezerrt, 
dem es fast vor gar nix grauste, 
dieweil er fern in Schwaben hauste. 
Kunibert den Onkel schätzte, 
weil er nicht sein Gehör verletzte, 
der konnte nämlich gar nicht singen. 
Sein Name: Götz von Berlichingen. 
So ehrte Kuni fast wie keiner 
den Oheim, aber auch ob seiner 
Beziehungen, der guten wegen, 
die Götz zum Kaiser stets tat pflegen. 
Als Kunibert drum Hochzeit machte, 
er auch des fernen Onkels dachte, 
wollt seines Segens nicht entraten 
und hat ihn darum eingeladen. 
Doch wie er sich auch angebiedert, 
der Götz die Einladung erwidert, 
mit jenem Gruß, der ziemlich harsch: 
„Ach Kunibert, leckt mich im Arsch“! 
Solang die Ehe er genossen, 
hat Kunibert das sehr verdrossen, 
doch schlimmer als der Götzengruß 
war seines Weibs Gesangsgenuss. 
Die Frau, mit langem Halse und 
bekanntlich auch mit breitem Mund, 
war – und dieses war das Schllimme – 
gerade auch sehr gut bei Stimme. 
So schien sie recht und ihm zu Willen, 
den Wunsch des Oheims zu erfüllen, 
schickt weit sein Weib – das war das Schöne – 
zum Oheim, dass er sich versöhne. 
Der Berlichinger Götz indes, 
macht nur kürzesten Prozeß 
mit Besuchern dieser Sorte 
an der Götzen-Burger Pforte. 
Zu meiden des Gesangs Genuss 
entbot Götz neu den Götzen-Gruß, 
mit dem er tief ins Mark musst treffen 
den armen Kunibert, den Neffen. 
Der hätte fast sich drum ent-leibt, 
nach Überlegung nur ent-weibt 
mit angenehmerem Effekt. 
Nur unser Götz blieb - ungeleckt! 
(Blitzschneck - 11) 
8. Fortsetzung - Der Kreuzzug
Der Kunibert in alten Tagen 
Der mal aus Wut sein Weib erschlagen
Weil falsch sie sang - mit breitem Mund 
So tat er eines Tages kund:
Die Sünd kann ich nicht mehr ertragen
Ich werd mich auf `nen Kreuzzug wagen 
So wie der Kaiser hat's befohlen
Er macht sich auf - auf heißen Sohlen. 
Gespornt mit Stiefel und mit Sporen
So als richt`ger „Hochwohlgeboren“ 
Ein stolzer Schimmel mußt' es sein
So traf er bei den Rittern ein.
Ein langer Ritt stand nun bevor 
Man schaut zum Himmel dann empor
In allen glüht ein heilig Feuer 
Man hofft auf große Abenteuer
Der Ritt wurd' lang – das Wetter heiß
Der Sattel in den Arsch reinbeißt
Als man den Orient erreichte 
Mußt' man zu allererst zur Beichte
Der Pfarrer fordert treu beim Glauben 
Hält nichts von gut gebrat`nen Tauben
Enthalt Euch Ritter bei den Weibern 
Das Unglück kommt an Seel und Leibern
Vielweiberei sei hier normal 
Für Männer sei dies nur `ne Qual
Man sollte nur dem Herrgott dienen 
Mitnichten bei den Weibern liegen
Die Sehnsucht bei den Rittern stieg 
War nicht der Lohn von jedem Sieg
Die Nacht bei Weibern zu verbringen 
Im Notfall konnte man sie auch zwingen
So kam es bald zum erst Gefecht 
Für`s Ritterheer lief`s denklich schlecht
Die Übermacht war riesig groß
So mancher macht sich gar in`d Hos 
Der Feind beim Gemetzel furchtbar wütet
Nur Gott den Kunibert behütet 
Fällt lebend in des Feindes Hand
Ist Sklave jetzt im Morgenland 
Der Traum vom Harem wird auch wahr
Als einziger aus der Ritterschar 
Steht er jetzt neben einem Mohr
Singt`s Solo im Eunuchenchor 
(Antikwirt - 203) 
9. Fortsetzung - Kuniberts Tochter
Des Ritters Recht der ersten Nacht 
Hat auch ne Maid hervorgebracht.
Die konnte tanzen, konnte singen,
Das Burgvolk glatt zum Rasen bringen. 
Das hörte auch der Schwedenkönig
Und dachte bei sich - gar nicht wenig: 
"So'n hübschen Käfer braucht ein King."
Und macht sich auf zum Kidnapping. 
Jetzt muß das Mädchen für ihn singen
Den Schweden ihre Kunst darbringen. 
Der Kunibert auf Rache sinnt
Und kurz darauf der Krieg beginnt.
Sie kriegen sich richtig in die Haare 
Der Krieg, der dauret 30 Jahre.
Weil keiner auf die Maid verzichtet 
Wird viel Volk dabei vernichtet.
Die Maid wird alt und immer älter
Sie stirbt und wird dann immer kälter 
Da keiner mehr über ihre Kunst verfügt
Wird beendet auch der Krieg. 
(-Aldana-) 
Fortsetzung folgt??